ImmobilienbewertungKamp Bornhofen 2025

Kamp-Bornhofen ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis innerhalb der Verbandsgemeinde Loreley. Der Ort zieht sich als schmaler Siedlungsstreifen am rechten Rheinufer entlang und liegt im Tal der Loreley direkt zu Füßen der Höhenburgen Sterrenberg und Liebenstein, die hier als die „Feindlichen Brüder“ bekannt sind. Vor Ort erlebst Sie zwei gewachsene Bereiche: Kamp im nördlichen Teil und Bornhofen weiter südlich; beide Orte waren früher eigenständige Gemeinden und sind heute baulich zusammengewachsen. Wichtig für die alltägliche Erreichbarkeit: Der Bahnhof Kamp-Bornhofen an der rechten Rheinstrecke bindet den Ort an die RB10 („RheingauLinie“) an, und bei Sperrungen richtet der Verkehrsverbund Rhein-Mosel Schienenersatzbusse ein, die unter anderem am Rathaus Kamp-Bornhofen halten.

Die Häuserreihen entlang der Rheinuferstraße zeigen sofort, dass hier viel Altbau steht. Bei solchen Bestandsgebäuden gilt: Dachzustand, Feuchte im Sockelbereich und energetische Nachrüstung sauber prüfen, bevor Sie Kauf- oder langfristige Mietzusagen gibst. Besonders wichtig in Kamp-Bornhofen ist die Nähe zum Wasser. Das Land Rheinland-Pfalz hat mehrere Fluren der Gemarkung Kamp-Bornhofen offiziell als Überschwemmungsgebiet am Rhein festgesetzt. Wer praktisch „erste Reihe Rhein“ kauft oder mietet, muss Hochwasser- und Rückstausicherung ernst nehmen: Kellerabdichtung, Rückstauklappen in der Entwässerung und die Frage, ob Nutzflächen im Untergeschoss dauerhaft bewohnbar sein sollen, gehören in jedes Exposé und jede Besichtigung. Diese Prüfung ist Standard hier, nicht Misstrauen gegen den Verkäufer.

Für die Wertermittlung in Kamp-Bornhofen funktionieren die klassischen Verfahren – Vergleichswert bei typischen Wohnhäusern, Sachwert bei freistehenden Bestandsobjekten und Ertragswert bei Objekten mit vermietbaren Einheiten. Entscheidend ist dabei die Mikrostruktur: Kamp-Bornhofen besteht historisch aus zwei Ortsteilen, Kamp und Bornhofen, die erst Ende des 19. Jahrhunderts zusammengewachsen sind und 1948 zur gemeinsamen Gemeinde wurden. Dadurch wechseln Baualter, Parzellierung und Nutzungslogik extrem schnell – unten an der Rheinpromenade schmale, rheinorientierte Parzellen mit teils ehemals gewerblichen Flächen, weiter oben kleinteilige Hanglagen unterhalb der Burgen Sterrenberg und Liebenstein. Das Rathaus von 1855, in dem heute auch das Flößer- und Schiffermuseum sitzt, zeigt, wie stark Rhein-Schifffahrt und Handel die Grundrisse geprägt haben. Ein Gutachten muss diese Unterschiede klar getrennt bewerten, statt den ganzen Ort über einen Kamm zu scheren.