ImmobilienbewertungGrossraeschen 2025

Großräschen ist eine amtsfreie Stadt in der Niederlausitz im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg. Die Stadt zählt rund 8 430 Einwohner (Stand 31.12.2024) und umfasst neben dem Kernstadtbereich die Ortsteile Dörrwalde, Freienhufen, Woschkow, Allmosen, Barzig, Saalhausen und Wormlage. Das Stadtgebiet reicht vom Kiefernhochland der Niederlausitzer Landschaft bis an den Großräschener See mit Stadthafen, Seebrücke und Stadtstrand, der als Teil des entstehenden Lausitzer Seenlands touristisch entwickelt wird. Der Hafen mit Seebrücke an den IBA-Terrassen gilt laut Stadt als Startpunkt in das Lausitzer Seenland und bietet Promenade, Spiel- und Strandbereiche. Großräschen betont seine 150-jährige Bergbautradition; Relikte wie die Seebrücke erinnern an den ehemaligen Tagebau Meuro und markieren den Umbau zur Seestadt. Alle Ortsteile sind laut Stadt über ein ausgebautes Radwegenetz sowie Bushaltestellen an Zentrum und Bahnhof Großräschen angebunden und ermöglichen aktive Erholung per Rad.

In Großräschen treffen mehrere Bautypen aufeinander. Die historische Innenstadt rund um den sanierten Markt gilt als ausgewiesenes Sanierungsgebiet; ein „Klinkerspaziergang“ führt an denkmalgeschützten Ziegelbauten und traditionellem Arbeiterwohnungsbestand aus der Bergbauzeit vorbei. Parallel dazu wurden nördliche Quartiere wie die Nordstadt und das sogenannte Malerviertel städtebaulich weiterentwickelt; laut Stadt diskutieren Bürgerinnen und Bürger neue Wohnformen auf Rückbauflächen, etwa Reihenhäuser, sowie ein energetisches Quartierskonzept. Beteiligungsrunden der Stadt thematisieren zudem barrierearme Wegebeziehungen zwischen Bahnhof, Zentrum und Großräschener See. Für Käufer:innen bedeutet das: Substanz, Dämmstandard und Modernisierungsstand einzelner Häuser unterscheiden sich blockweise deutlich. Für Mietinteressenten sind Zustand, laufende Sanierungspläne und mögliche spätere Umnutzungen wichtig, insbesondere in Bereichen, die in integrierten Stadtentwicklungskonzepten (INSEK) als Entwicklungsflächen genannt werden.

Für die Wertermittlung in Großräschen kommen in der Praxis drei Verfahren zum Einsatz: Vergleichswert für typische Einfamilienhäuser oder Reihenhäuser in den Ortsteilen, Sachwert für individuell geprägte Bestandsbauten und Ertragswert bei vermieteten Mehrfamilienhäusern im Innenstadtbereich. Die Stadt beschreibt die Innenstadt Großräschen als Sanierungsgebiet mit denkmalgeschützten Klinkergebäuden und öffentlichen Investitionen in Straßen, Plätze und Häuser seit den neunziger Jahren. Solche sanierten beziehungsweise denkmalrelevanten Gebäude verlangen bei der Bewertung oft Zuschläge für Erhaltungsaufwand und mögliche Auflagen nach Denkmalschutz. In Randlagen wie Nordstadt oder Malerviertel wiederum spielen Rückbauflächen und geplante Nachverdichtung eine Rolle: Bei Grundstücken dort sollte die künftige städtebauliche Nutzung laut integrierten Konzepten geprüft werden, bevor man einen Bodenwert ableitet.

Vor dem Kauf oder der Anmietung lohnt ein genauer Blick auf die alltägliche Erreichbarkeit ohne Auto. Der Bahnhof Großräschen liegt im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) als Regionalbahnhalt der Regionalexpresslinie RE7. Der VBB beschreibt die RE7 als Verbindung auf der Achse Dessau – Berlin – Lübbenau – Senftenberg und nennt Großräschen explizit über den Abschnitt Sedlitz Ost, wo werktags stündlich Anschluss an die Linie RE13 nach Cottbus besteht; die Fahrzeit zwischen Großräschen und Cottbus beträgt laut VBB etwa 35 Minuten. Für die Mikrolage heißt das: Prüfen, wie weit das jeweilige Haus zur nächsten Haltestelle und zum Bahnhof Großräschen liegt, ob ein sicherer Fuß- oder Radweg dorthin existiert und ob die RE7 zur eigenen Pendelei zeitlich passt. Pendler sollten die Abfahrtszeiten der RE7 vorab prüfen.