ImmobilienbewertungWeidenbach 2025

Weidenbach liegt in Mittelfranken im Landkreis Ansbach und ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Triesdorf. Zum Gemeindegebiet zählen Weidenbach, Triesdorf sowie Esbach, Irrebach, Kolmschneidbach, Leidendorf, Nehdorf und Weiherschneidbach. Weidenbach und Triesdorf sind zusammengewachsen; Triesdorf war bis 1806 Sommerresidenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, weshalb heute barocke Hof- und Wirtschaftsgebäude, historische Alleen und Gutsstrukturen das Bild prägen. Landschaftlich liegt der Ort im Talraum der Altmühl mit Grünland, Weihern und ausgedehnten Ackerflächen am Nordrand der Fränkischen Alb. Weidenbach fungiert als lokales Verwaltungs- und Bildungszentrum. ÖPNV-Anschluss besteht über den Bahnhof Triesdorf an der Regionalbahnstrecke Würzburg–Treuchtlingen sowie über Linienbusse und ein Anrufsammeltaxi (AST) des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg, das auch Nachbarorte wie Arberg und Merkendorf mit dem Bahnhof verbindet.

Die Bebauung ist heterogen. In den kleineren Ortsteilen dominieren frei stehende Wohnhäuser mit Nebengebäuden aus Nachkriegs- und späteren Baujahren, oft mit landwirtschaftlicher Prägung und großem Hofanteil. Im Hauptort Weidenbach wachsen schrittweise neue Wohngebiete; parallel plant die Gemeinde ein Nahwärmenetz mit Hackschnitzelheizung zur Versorgung öffentlicher Gebäude und angrenzender Bereiche wie dem Baugebiet „Weidenbach West“. In Triesdorf steht historischer Bestand aus der Markgrafenzeit: Das Ensemble „Ortskern Triesdorf mit Schlossbereich und landwirtschaftlicher Lehranstalt“ ist in der Bayerischen Denkmalliste geführt. Die barocken Wohn-, Wirtschafts- und Lehrgebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert unterliegen Gestaltungs- und Erhaltungspflichten. Käufer oder Sanierer müssen Auflagen zu Fassaden, Fensterformaten oder Dacheindeckung frühzeitig einplanen und energetische Eingriffe früh abstimmen.

Zur Wertermittlung: Für typische Ein- und Zweifamilienhäuser in Weidenbach passt häufig das Sachwertverfahren, weil Bausubstanz, Modernisierungsstand, Nebengebäude und Gartenflächen den Wert prägen. In Triesdorf spielt zusätzlich das Ertragswertverfahren eine Rolle. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf betreibt dort ihren Campus Triesdorf mit Lehr- und Verwaltungsgebäuden an Markgrafenstraße und Steingruberstraße in 91746 Weidenbach und ist auf Landwirtschaft, Ernährung, Umwelt- und Ingenieurstudiengänge spezialisiert. Diese Struktur führt zu einer Nachfrage nach kleineren Apartments, Dienstwohnungen und umgenutzten Wirtschaftsgebäuden in unmittelbarer Nähe der historischen Hofanlagen. Im geschützten Ensemble gelten außerdem ortsbildprägende Vorgaben zu Dachformen, Sichtziegel-Fassaden und Grundrissstrukturen. Ein Gutachten sollte daher klar dokumentieren, ob der Wert eher aus Nutzungsertrag oder aus Substanz/Reproduktionskosten abgeleitet wird.

Mikrolage heißt in Weidenbach: Wasser, Schutzgebiete, Erreichbarkeit. Das Bayerische Landesamt für Umwelt veröffentlicht für den Markt Weidenbach eine Hochwasserrisikokarte zur Altmühl. Die Karte weist Überflutungsflächen, betroffene Nutzungsarten und Bereiche in europäischen Schutzgebieten aus. Teile des Gemeindegebiets liegen im Natura-2000-Gebiet „Obere Altmühl mit Brunst-Schwaigau und Wiesmet“, einem Wiesen- und Feuchtgebiet mit Bedeutung für bodenbrütende Vogelarten. Bauen oder Anbauten können dort naturschutz- und wasserrechtlich eingeschränkt sein. Gleichzeitig ist der Bahnhof Triesdorf mit VGN-Bus- und AST-Anbindung ein wichtiger Faktor für Alltag, Pendeln und Zugang zum Campus Triesdorf. Vor Kauf oder Miete prüfen: Liegt die Adresse in einer ausgewiesenen Überflutungszone und ist der ÖPNV fußläufig erreichbar?