ImmobilienbewertungAnger 2025

Der Anger gehört zum Erlanger Süden und zeigt ein städtisch geprägtes Wohnumfeld mit dichter Block- und Zeilenbebauung. Für den Alltagsverkehr zentral ist die Bushaltestelle „Am Anger“, die im Netz der Erlanger Stadtwerke geführt wird (u. a. Linie 285); sie bindet das Quartier Richtung Innenstadt und Bruck an. Orientierung bieten zudem die nahegelegenen Hauptachsen des Stadtverkehrs, wodurch Umstiegspunkte zügig erreichbar sind.

Im Bestand dominieren mehrgeschossige Wohnbauten verschiedener Baualtersklassen – von Nachkriegsblöcken bis zu modernisierten Zeilen und punktuell ergänzten Neubauten. Bei Einzelobjekten sollten energetische Standards, Fenster, Dämmung, Heiztechnik sowie Aufzüge und Leitungen technisch und wirtschaftlich bewertet werden. Bei Eigentumswohnungen ist die Gemeinschaftsstruktur (Teilungserklärung, Rücklagen, Protokolle) entscheidend; bei Häusern mit Flachdach sollte die Dachabdichtung und Entwässerung besonders geprüft werden. Für die rechtliche Einordnung lohnt ein Blick in Bebauungspläne und örtliche Satzungen der Stadt Erlangen. Zusätzlich empfiehlt sich der Abgleich mit der bayerischen Hochwasserkarte, um potenzielle Überschwemmungsgefährdung oder Rückstauzonen zu identifizieren – eine sachliche Grundlage für weitere Prüfungen, nicht deren Ersatz.

Für Wohnungen in homogenen Blöcken ist das Vergleichswertverfahren ein geeigneter Einstieg, ergänzt um Lage- und Ausstattungsvergleiche innerhalb des Quartiers. Bei vermieteten Mehrfamilienhäusern und Teileigentum mit stabilen Mieterträgen empfiehlt sich das Ertragswertverfahren; Ein- und Zweifamilienhäuser lassen sich häufig über den Sachwert plausibilisieren. Historisch prägend für den Anger ist die Entwicklung im Umfeld der ERBA; daraus resultieren Siedlungs- und Blockstrukturen mit wiederkehrenden Grundrissen, die die Vergleichbarkeit erleichtern, gleichzeitig aber baujahrs- und modernisierungsabhängige Qualitätsunterschiede bedingen. Für ein belastbares Ergebnis sollten Baualter, Modernisierungsstand, Erschließung und Gebäudeunterhaltung objektgenau abgeglichen werden.

Für eine belastbare Einordnung empfiehlt sich ein systematischer Rundgang: 1) Takt und Erreichbarkeit an der Haltestelle „Am Anger“ prüfen und werktägliche Fahrzeiten im Liniennetz abgleichen. 2) Bebauungspläne/Satzungen der Stadt für Anger/Bruck sichten (z. B. Baugrenzen, Geschossigkeit, Stellplätze). 3) Wegebeziehungen zu Nahversorgung, Kitas, Schulen und Freiflächen zu Fuß ablaufen; dabei Barrierefreiheit und Querungsmöglichkeiten an Hauptachsen beachten. 4) Tageszeitenwechsel für Geräusch- und Parkdruckeindruck einplanen. Die Netz- und Linienlage können Sie vorab im Erlangen-Liniennetz einsehen.