ImmobilienbewertungArnschwang 2025

Arnschwang wirkt auf den ersten Blick ländlich, ist aber kein Streusiedlungshaufen ohne Zentrum. Der staatlich anerkannte Erholungsort nennt offiziell eine ganze Reihe Gemeindeteile – unter anderem Grasfilzing, Nößwartling, Zenching, Eichmühle oder Tretting – die sich rund um den Hauptort gruppieren und historisch gewachsene Weiler- und Mühlenlagen abbilden. Die Gemeinde hat ihren Bahnhof in den letzten Jahren deutlich aufgewertet: Die beiden Bahnsteige wurden 2015 erneuert, sind jeweils etwa 120 Meter lang und rund 55 Zentimeter über Schienenoberkante hoch, was den stufenfreien Einstieg in die Regionalzüge ermöglicht. Der Haltepunkt wurde an die Brücke in der Ränkamer Straße verlegt und damit näher ins Zentrum gezogen; Zugänge und Parkplätze an der Chamer Straße sowie in der Betzngasse sind barrierearm erschlossen und sollen auch für mobilitätseingeschränkte Pendler funktionieren.

Beim Kaufen oder Vermieten in Arnschwang sollte man die Nähe zur Chamb ernst nehmen. Das Bayerische Landesamt für Umwelt veröffentlicht für die Gemeinde Arnschwang detaillierte Hochwassergefahrenkarten zur Chamb, inklusive ausgewiesener Überflutungsflächen und Wassertiefen für ein Hochwasser mit der Bemessungsgröße HQ100. Diese Karten zeigen, welche Grundstücksbereiche bei einem schweren Hochwasser großflächig überflutet oder nur flach unter Wasser stehen könnten. Wer ein Gebäude direkt am Ufer oder in tiefer liegenden Wiesenlagen übernehmen will, sollte die amtliche Karte mit dem Lageplan des Objekts überblenden und vorab klären, ob zusätzliche bauliche Schutzmaßnahmen, spezielle Versicherungen oder Nutzungseinschränkungen zu erwarten sind. Parallel gilt bei der Anbahnung eines Kaufs: energetischer Zustand, Dach, Fenster und Heizung schriftlich dokumentieren lassen; Modernisierungen im Kaufvertrag klar festhalten statt nur mündlich zu besprechen.

Für die Bewertung in Arnschwang funktionieren alle klassischen Verfahren – Vergleichswert bei typischen Einfamilienhäusern, Sachwert bei älteren Hofstellen mit viel Grund, Ertragswert bei vermieteten Mehrparteienhäusern. Ein Punkt, der in Gutachten hier regelmäßig in die Lagebewertung einfließt, ist die Erreichbarkeit per Bahn. Der Haltepunkt Arnschwang wird durch die RB 27 der oberpfalzbahn auf der Relation Schwandorf – Cham – Furth im Wald – Domažlice bedient; laut Fahrplan ist das der regionale Taktzug, der Pendler Richtung Cham und Schwandorf einsammelt und sogar Fahrradmitnahme im Landkreis Cham vorsieht, solange Kapazität da ist. Für Freizeitnutzer ist das relevant, weil Rad und Bahn kombinierbar sind, ohne zwingend aufs Auto angewiesen zu sein. Wer direkt im fußläufigen Radius des Haltepunkts sitzt, kann diesen ÖPNV-Anschluss als Argument für bessere Drittverwendbarkeit und Vermietbarkeit einer Immobilie anführen.

Im nächsten Schritt geht es um das einzelne Grundstück. Erstens: Naturnähe. Im nördlichen Gemeindegebiet liegt das Naturschutzgebiet Ponnholzbachtal entlang des Ponnholzbaches, eines Nebenflusses der Chamb; das etwa 30 Hektar große Schutzgebiet wurde 1991 ausgewiesen und umfasst einen reich strukturierten Bachabschnitt, der laut Landkreis als Rückzugsraum für gefährdete, störungsempfindliche Vogelarten gilt. Der Status als ausgewiesenes Naturschutzgebiet bedeutet, dass Flächen in unmittelbarer Nachbarschaft ökologisch sensibel sind und Freizeitnutzung oft auf markierte Wege begrenzt bleibt. Zweitens: Erreichbarkeit ohne Auto. Für Käufer ist wichtig, ob der Weg zum Haltepunkt Arnschwang realistisch zu Fuß oder per Rad machbar bleibt, auch bei schlechtem Wetter im Alltag. Drittens: Immissionslage am Gebäude selbst – Bahntrasse, landwirtschaftliche Nutzung, Bachlauf – immer persönlich prüfen, nicht nur auf Luftbildern.