ImmobilienbewertungNeustadt 2025

Die Neustadt ist ein Ortsbezirk der Landeshauptstadt Mainz. Sie liegt nordwestlich der Altstadt, jenseits der breiten Kaiserstraße, und entstand Ende des 19. Jahrhunderts auf dem früher als „Gartenfeld“ bekannten Areal außerhalb der damaligen Festungsmauern. Der Mainzer Stadtbaumeister Eduard Kreyßig prägte das Raster der Straßen und Plätze, das bis heute lesbar ist. Viele Wohnhäuser aus der Gründerzeit mit reich gegliederten Fassaden sind noch vorhanden, ebenso die mächtige Christuskirche an der Kaiserstraße. Am Rhein verläuft die Rheinuferpromenade mit dem Frauenlob-Brunnen, der an den Minnesänger Heinrich von Meißen erinnert. Der ehemalige Zoll- und Binnenhafen wird Schritt für Schritt als neues Stadtquartier entwickelt; dort stehen bereits die Kunsthalle Mainz mit ihrem Glasturm und das frühere Weinlager, heute ein Bürostandort. Zentrale Anlaufpunkte im Alltag sind Plätze wie der Goetheplatz oder der Gartenfeldplatz, die das Viertel sozial zusammenhalten.

Für Käufer und Mieter in der Neustadt ist der Gebäudetyp entscheidend. Laut Stadtbild prägen Altbauten aus der Gründerzeit ganze Straßenzüge; diese Häuser zeigen oft aufwendig gestaltete Fassaden und Hinterhöfe, wurden aber im Zweiten Weltkrieg teils beschädigt und später instandgesetzt. Die Stadt beschreibt die Neustadt als „behutsam saniert“: neben klassischen Blockrandhäusern finden sich heute architektonische Eingriffe wie die „Grüne Brücke“ von Dieter Magnus, Plastiken im Straßenraum und Neubauten rund um den Zollhafen, wo Kulturorte wie die Kunsthalle Mainz bereits stehen. Praktisch heißt das: Beim Kauf einer Altbauwohnung sollte man Sanierungsstand von Dach, Leitungen, Fenstern und Dämmung prüfen, bei neueren Bauten im Hafenquartier eher Grundriss, Gemeinschaftsflächen und architektonisches Umfeld. Wer vermieten möchte, sollte zusätzlich klären, ob Denkmalschutzauflagen bestehen oder Modernisierungen dokumentiert sind.

Für die Wertermittlung in der Neustadt zählt die Mikrolage fast so stark wie die reine Wohnfläche. Die Mainzer Mobilität weist im Stadtteil mehrere Busknoten aus: An den Haltepunkten Goetheplatz, Sömmerringstraße und Mainstraße halten zahlreiche Linien, darunter 28, 62, 67, 69, 70, 71, 76 und 92. Von dort bestehen direkte Verbindungen in andere Mainzer Stadtteile wie Marienborn (Bahnhof), Gonsenheim (Wildpark) oder zum Straßenbahnamt. Für Mehrfamilienhäuser in Sichtweite solcher Haltepunkte ist der Ertragswertansatz relevant, weil die laufende Erreichbarkeit für Mieterinnen und Mieter ein zentrales Argument darstellt. Bei sanierten Gründerzeit-Eigentumswohnungen im Blockrand kann zusätzlich der Vergleichswert herangezogen werden, während bei einzelstehenden Neubauten im Hafenbereich oft der Sachwert, also die Bau- und Ausstattungsqualität, im Vordergrund steht. Vor einer Kaufentscheidung lohnt es sich daher, jede Adresse im Viertel konkret gegen die nächstgelegene Haltestelle und deren Linienangebot zu prüfen.