ImmobilienbewertungRemagen 2025

Remagen liegt am linken Rheinufer im Landkreis Ahrweiler und grenzt im Norden direkt an den Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg. Die Stadt ist gemäß Landesplanung als Mittelzentrum eingestuft und verfügt über acht Ortsteile, die sechs Ortsbezirken zugeordnet sind: Remagen Kernstadt, Kripp, Oberwinter mit den Ortsteilen Oberwinter, Rolandseck und Bandorf, Unkelbach, Oedingen sowie Rolandswerth. Diese Vielfalt an Lagen ist für die Immobilienbewertung entscheidend. Die Kernstadt Remagen bietet ein städtisch geprägtes Umfeld mit Rheinpromenade, Einzelhandel und Dienstleistungsangeboten. In Kripp prägen neben Wohngebieten die Lage an der Ahrmündung und die Fähranbindung nach Linz am Rhein das Bild. Oberwinter, Rolandseck und Rolandswerth liegen in einer landschaftlich reizvollen Rheinschleife mit Hanglagen und Blickbezügen auf das Siebengebirge und die Insel Nonnenwerth. Unkelbach und Oedingen sind stärker dörflich geprägt und zeichnen sich durch ruhigere Wohnlagen und teilweise größere Grundstücke aus. Für die Wertermittlung ist wichtig, diese Mikrolagen sauber voneinander abzugrenzen: Lagen direkt an der stark befahrenen B 9 oder an der Bahntrasse können trotz Rheinblick Abschläge durch Lärm erfahren, während höher gelegene Wohngebiete mit Fernsicht, aber weiterer Entfernung zu Bahnhof und Infrastruktur eher von Eigennutzern gesucht werden.

Der Bahnhof Remagen ist ein zentraler Verkehrsknoten im Landkreis Ahrweiler. Er liegt an der linken Rheinstrecke Köln–Bonn–Koblenz und ist zugleich Ausgangs- und Endpunkt der Ahrtalbahn in Richtung Bad Neuenahr-Ahrweiler und Ahrbrück. Neben Regionalzügen halten hier regelmäßig Intercity- und EuroCity-Züge, seit dem Fahrplanwechsel 2020 auch ICE-Züge in Tagesrandlage. Für Pendler nach Bonn, Köln oder Koblenz ist Remagen damit ein attraktiver Wohnstandort mit direkter Fernverkehrsanbindung. Die gute Erreichbarkeit wird durch die Bundesstraße 9 entlang des Rheins ergänzt. Gleichzeitig ist in rhein- und bahnnahen Lagen mit höherer Verkehrs- und Lärmbelastung zu rechnen, was bei der Bewertung von Wohnungen mit Rheinblick oder Häusern an der Uferstraße in Zu- oder Abschlägen berücksichtigt werden sollte. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz in Remagen. Er beheimatet Studiengänge in den Bereichen Mathematik, Informatik, Technik sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Der Campus sorgt für zusätzliche Nachfrage nach kleineren, gut angebundenen Wohnungen und möblierten Apartments, insbesondere im Umfeld der Kernstadt und in gut erschlossenen Ortsteilen. Für Kapitalanleger sind diese Lagen aufgrund der relativ stabilen studentischen und akademischen Nachfrage interessant.

Der Immobilienmarkt in Remagen ist durch eine Mischung aus historischer Bausubstanz, Nachkriegsbeständen und jüngeren Wohngebieten geprägt. In der Kernstadt und am Rhein dominieren Mehrfamilienhäuser, teils mit Altbaucharakter, sowie Eigentumswohnungen in sanierten Bestandsbauten. Hier profitieren Objekte von kurzen Wegen zum Bahnhof, zur Rheinpromenade und zu den städtischen Einrichtungen. In Kripp wirkt sich die Lage an der Ahrmündung und die Rheinfähre nach Linz am Rhein auf die Nachfrage aus. Die Fährverbindung wird im Alltag vor allem von Berufspendlern, Schülern und Touristen genutzt und macht Kripp für Beschäftigte auf der rechten Rheinseite attraktiv. Für die Bewertung von Häusern und Wohnungen in Kripp spielen neben der Anbindung auch mögliche Hochwassergefahren durch Rhein und Ahr eine Rolle. Oberwinter, Rolandseck und Rolandswerth bieten vielfach Hanglagen mit Blick auf den Rhein und das Siebengebirge. Hier sind Einfamilienhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser verbreitet, oft in gewachsenem Bestand. In Unkelbach und Oedingen überwiegen eher dörfliche Strukturen mit Ein- und Zweifamilienhäusern, teilweise größeren Grundstücken und einem ruhigeren Umfeld. Zwischen den Ortsteilen unterscheiden sich nicht nur Preisniveaus, sondern auch Vermietbarkeit und Zielgruppen erheblich, was in jedem Gutachten und jeder Kaufentscheidung berücksichtigt werden sollte.

Wie in vielen Rhein- und Ahrgemeinden spielen Hochwasser- und Starkregenrisiken in Remagen eine wichtige Rolle bei der Immobilienbewertung. Rheinnahe Lagen in Remagen, Kripp, Oberwinter, Rolandseck und Rolandswerth sowie Bereiche an der Ahrmündung sollten systematisch auf mögliche Überflutungsgefahren geprüft werden. Das Land Rheinland-Pfalz stellt hierfür Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten zur Verfügung, über die sich ablesen lässt, ob ein Grundstück bei häufigen oder seltenen Hochwasserereignissen betroffen sein kann. Die Stadt Remagen verfügt zudem über ein örtliches Hochwasserschutzkonzept, das Maßnahmen und Risikobereiche im Stadtgebiet beschreibt. Für Eigentümer und Gutachter lohnt sich ein Blick in diese Unterlagen, um Risiken besser einschätzen und bauliche Schutzmaßnahmen oder Einschränkungen der Nutzung bewerten zu können. Neben dem Hochwasserschutz sind Bebauungspläne, Denkmal- und Naturschutzbelange zu berücksichtigen. Im GeoPortal Rheinland-Pfalz finden sich Hinweise zu Bebauungsplänen, Denkmälern, Überschwemmungsgebieten und weiteren fachlichen Festlegungen. Gerade in historisch geprägten Bereichen der Kernstadt oder in exponierten Lagen am Rhein können denkmalrechtliche Vorgaben und Landschaftsschutzgebiete Modernisierungen, Anbauten oder Neubauten beeinflussen und damit den Marktwert mitbestimmen.