ImmobilienbewertungRunkel 2025

Runkel liegt im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen direkt an der Lahn. Die Stadt gliedert sich offiziell in die Stadtteile Runkel, Dehrn, Ennerich, Steeden, Hofen, Eschenau, Wirbelau, Arfurt und Schadeck. Ennerich, im südwestlichen Teil der Stadt und komplett links der Lahn, wird bereits im Jahr 790 urkundlich erwähnt. Eschenau liegt eingebettet in die Talwiesen des Kerkerbaches, während Dehrn am rechten Lahnufer als größter Stadtteil gilt. Prägend ist der historische Kern mit Burg, alter Lahnbrücke und dicht an den Steilhängen stehender Bebauung. Runkel besitzt zudem einen Bahnhof an der Lahntalbahn (RB45).

Beim Kauf oder bei der Vermietung fallen in Runkel zwei Welten auf: die mittelalterlich wirkende Kernstadt rund um Burg Runkel und der steinernen Lahnbrücke sowie jüngere Ein- und Zweifamilienhäuser in Ortsteilen wie Steeden oder Dehrn. In der Altstadt stehen viele Häuser dicht am Fluss und teilweise in Hanglage. Das ist charmant, heißt aber: Feuchtigkeit im Mauerwerk, Zugänglichkeit für Handwerker und mögliche Hochwasserauswirkungen der Lahn sollten früh geprüft werden. Das Land Hessen stellt für die Lahn Hochwassergefahren- und Risikokarten bereit, die überflutungsgefährdete Bereiche in Runkel zeigen. Käufer sollten diese Karten zusammen mit den veröffentlichten Bebauungsplänen der Stadt prüfen, bevor sie Modernisierungen oder Vermietungskonzepte planen.

Für die Wertermittlung in Runkel ist selten ein einziges Schema ausreichend. Reihen- und Doppelhäuser in den nachkriegs- und siebzigergeprägten Bereichen von Steeden oder Ennerich lassen sich häufig über Vergleichswerte ähnlicher Wohnhäuser im jeweiligen Ortsteil ansetzen. Freistehende Häuser mit größerem Grundstück in Dehrn oder Wirbelau laufen dagegen typischerweise auf das Sachwertverfahren hinaus. Im historischen Kern rund um Burgstraße, Obertorstraße und der alten Lahnbrücke kommen zusätzliche Faktoren ins Spiel: Teile des Bestands stehen unter ortsteilbezogenem Denkmal- oder Ensembleschutz, was Erhalt statt Abriss begünstigt und bauliche Änderungen genehmigungspflichtig machen kann. Diese Leitlinien sind von der Stadt in städtebaulichen Fachbeiträgen zu den einzelnen Stadtteilen dokumentiert.

Vor einer Entscheidung sollte die Mikrolage konkret abgeklopft werden. Erstens: Nähe zur Lahn. In tieferen Bereichen der Altstadt sowie entlang der Lahnauen können laut den Hochwassergefahrenkarten des Landes Hessen Überflutungsrisiken bestehen. Zweitens: Erreichbarkeit ohne Auto. Der Bahnhof Runkel an der Lahntalbahn (RB45 Gießen – Limburg) sowie der Halt Kerkerbach werden durch die Hessische Landesbahn bedient; bei Bauarbeiten setzt der Betreiber Schienenersatzverkehr zwischen Kerkerbach und Runkel ein. Wer vermieten will, sollte prüfen, ob eine Adresse fußläufig und ohne krasse Steigung an diese Haltepunkte angebunden ist.