ImmobilienbewertungWaldalgesheim 2025

Waldalgesheim ist eine eigenständige Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe im Landkreis Mainz-Bingen. Zum Gemeindegebiet gehören zwei offiziell benannte Ortsteile: der Kernort Waldalgesheim und das seit 1970 eingemeindete Weindorf Genheim. Die Siedlung liegt am Südostrand des Hunsrücks südlich des Binger Walds, am Übergang Richtung Nahetal. Der Charakter ist ländlich-wohnorientiert mit historischem Ortskern, einer ehemaligen Bergbausiedlung und neueren Wohngebieten Richtung Wochenendgebiet „Am Horet“. Verkehrlich hängt der Ort stark an den Buslinien des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbunds (RNN). Die Linie 230 bedient mehrere Haltestellen wie „Waldalgesheim, Rathaus“, „Waldalgesheim, West“ und „Genheim, Kirche“ und verbindet die Gemeinde direkt mit dem Stadtbahnhof und Hauptbahnhof in Bingen sowie weiter über Stromberg bis Simmern. Diese Linie ist im Fahrplan des RNN als regelmäßige Verbindung geführt und hat aktuell die KRN als Betreiber.

Baulich findet man in Waldalgesheim mehrere Schichten: Der alte Dorfkern zeigt enge Straßen, Winzerhöfe und kleinteilige Wohnhäuser. Nördlich des Orts entstanden um die ehemalige Erz- und Mangan-Grube „Dr. Geier“ frühere Arbeiter- und Knappenhäuser; die Anlage wurde 1917 bis 1919 errichtet und prägt mit schlossartigem Hauptbau und Werksstruktur ein eigenes Siedlungsbild, das die Verbandsgemeinde ausdrücklich als kulturhistorischen Schwerpunkt nennt. Zusätzlich sollte man Randlagen am Naturschutzgebiet „Bergsenkungsgebiet an der Amalienhöhe – Wiesen nördlich Weiler“ prüfen. Laut Landesverordnung handelt es sich um abgesenkte Abbaubereiche mit Stillgewässern nördlich von Waldalgesheim, heute als Schutzgebiet ausgewiesen; das kann Eingriffe und Außenbereichsnutzung einschränken. Für Käufer und Vermieter heißt das: Baualter, Baustandard und mögliche Auflagen unterscheiden sich straßenweise, daher jedes Objekt technisch und planungsrechtlich einzeln prüfen.

In der Wertermittlung für Wohneigentum in Waldalgesheim funktioniert das Vergleichswertverfahren meist dort am besten, wo ähnliche Einheiten im selben Straßenzug gehandelt werden, etwa in den dichten historischen Ortslagen von Waldalgesheim und im Ortsteil Genheim. Die Gemeinde ist zweigeteilt und bringt sehr unterschiedliche Quartiere zusammen – Winzerkern, bergbaulich geprägte Siedlung an der früheren Grube „Dr. Geier“, neuere Randlagen. Deshalb sollten Vergleichsobjekte immer aus dem jeweiligen Ortsteil kommen, nicht vorschnell aus Nachbargemeinden übernommen werden. Bei gemischt genutzten Häusern oder größeren Arealen am Ortsrand kann zusätzlich das Sachwert- oder Ertragswertverfahren sinnvoll sein. Wichtig: Nördlich des bebauten Bereichs liegen ausgewiesene Schutzflächen; Eingriffe oder Erweiterungen können dort bauplanungsrechtlich begrenzt sein und damit den Bodenwert beeinflussen. Diese Rahmenbedingungen sollte man explizit in die Bodenwertermittlung aufnehmen.

Vor-Ort-Prüfung spart Ärger. Erstens: Bushaltestellen. Die RNN-Linie 230 hält im Gemeindegebiet an Punkten wie „Waldalgesheim, Rathaus“, „Waldalgesheim, West“ und „Genheim, Kirche“ und fährt unter anderem Richtung Bingen Stadtbahnhof und Bingen Hauptbahnhof. Wer täglich pendelt, prüft Takt, Umstiegsmöglichkeiten und die tatsächliche Gehstrecke zur Haltestelle, nicht nur den Fahrplan im Exposé. Zweitens: Landschaftsrand. Nördlich von Waldalgesheim beginnt das Naturschutzgebiet „Bergsenkungsgebiet an der Amalienhöhe – Wiesen nördlich Weiler“, ein ehemaliges Abbaurevier mit Stillgewässern. Grundstücke, die direkt an diesen Rand stoßen, wirken idyllisch, unterliegen aber oft strengeren Vorgaben zu Eingriffen in Boden, Vegetation oder Außengelände. Drittens: Ortskern vs. Randlage. Enge Bestandsstraßen in Waldalgesheim oder Genheim bedeuten teilweise begrenzte Stellflächen und dichte Nachbarschaft, während die jüngeren Quartiere am Ortsrand meist mehr Platz rund ums Haus bieten.