ImmobilienbewertungWildeck 2025

Wildeck besteht aus Obersuhl, Bosserode, Hönebach, Richelsdorf und Raßdorf; die Verwaltung sitzt in Obersuhl. Die Gemeinde liegt im Tal der mittleren Werra beziehungsweise im Berka-Gerstunger-Becken, eingerahmt vom Seulingswald, den Ausläufern der Rhön und dem Richelsdorfer Gebirge. Zwischen Obersuhl und Bosserode beginnt der Rhäden, ein renaturierter Feucht- und Auenbereich in der Rhädensenke. Verkehrlich ist Wildeck über die A4 (Anschlussstellen Obersuhl und Hönebach) und drei Stationen der Thüringer Bahn – Wildeck-Obersuhl, Wildeck-Bosserode und Wildeck-Hönebach – angebunden; die cantus Verkehrsgesellschaft fährt werktags stündlich Richtung Bebra und Eisenach.

Im Bestand dominieren dörfliche Straßenzüge: Entlang der Eisenacher Straße in Obersuhl, der Thüringer Straße in Hönebach oder rund um den Kirchrain in Richelsdorf stehen viele Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Hofanlagen und Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, teils als Kulturdenkmäler des Landes Hessen geführt. Das heißt: Wer kauft, muss Denkmalschutz, Fassadenbild und traditionelle Fachwerkdetails berücksichtigen, bevor er dämmt oder Fenster austauscht. Zweiter Punkt: Teile der Gemarkungen Obersuhl und Bosserode liegen in der Rhädensenke, die gezielt zu einem Feuchtbiotop und einer Auenlandschaft mit wechselndem Wasserstand entwickelt wurde. Dort Kellerabdichtung, Geländeprofil und Drainage besonders ernst nehmen.

Für die Wertermittlung passt in Wildeck oft das Sachwertverfahren, weil viele Häuser freistehend oder halb frei stehende Wohn-/Wirtschaftsgebäude älterer Baujahre sind. Vergleichswerte unterscheiden sich schon zwischen den Ortsteilen: Obersuhl wirkt fast kleinstädtisch mit Verwaltungssitz und dichter Bebauung entlang der Hauptachse, während Richelsdorf oder Raßdorf ländlicher bleiben und von Einzelhöfen und Hofreiten geprägt sind. Objekte direkt an Bahnstationen oder nahe der A4 können dagegen eher unter Ertragsgesichtspunkten bewertet werden (Pendeln, gewerbliche Nutzung). Die Gemeinde ist als Einheitsgemeinde mit fünf Ortsteilen organisiert.

Die Mikrolage entscheidet vor Ort. Prüfpunkte: 1) Liegt das Objekt nahe dem Naturschutzgebiet „Rhäden bei Obersuhl und Bosserode“, also in feuchten Auenbereichen? Dann früh Feuchte, Bodenaufbau und artenschutzrechtliche Auflagen klären. 2) Entfernung zum nächsten Halt der Thüringer Bahn (Wildeck-Obersuhl, Wildeck-Bosserode oder Wildeck-Hönebach), den die cantus Verkehrsgesellschaft auf der RB 6 zwischen Bebra und Eisenach anfährt. Das ist für Vermietbarkeit gut, kann aber Straßen- und Bahnsteiglärm bedeuten.