ImmobilienbewertungFreiamt 2025

Die Gemeinde gliedert sich offiziell in die Ortsteile Ottoschwanden, Mußbach, Reichenbach, Keppenbach und Brettental. Die Siedlungsstruktur ist kleinteilig mit Höfen und Weilern. ÖPNV-seitig ist Freiamt über den RVF-Ortsverkehr erschlossen; die Linien 210, 214 und 216 verbinden die Ortsteile mit Knoten in der Region. Topografisch liegt Freiamt im Übergang vom Vorbergland zum Mittleren Schwarzwald mit Höhen bis zum Hünersedel.

Bestandsimmobilien sind oft Mischungen aus Schwarzwaldhof, Einfamilienhaus der Nachkriegsjahrzehnte und jüngeren Ergänzungen. Bei Beständen prüfen: Dach, Dämmung, Fenster, Heizung (insb. Öl-Altanlagen) und eventuelle Anbauten. Planungs- und Naturschutzrahmen können eine Rolle spielen: Teile der Gemeinde liegen im Naturpark „Südschwarzwald“; lokal berührt wird zudem das Landschaftsschutzgebiet „Hinteres Bleichtal“. Das ist für Erweiterungen, Stellplätze oder Waldnähe relevant – vorhabenbezogene Unterlagen der Gemeinde geben Hinweise (z. B. Bebauungsplan „Bestattungswald“, der Naturpark- und LSG-Bezug nennt). Unabhängig davon gilt: Mikrolage prüfen (Erschließung, Hanglage, Beschattung, Zufahrt im Winter) und rechtliche Rahmenbedingungen (Bebauungsplan, Außenbereich) vorab klären.

Aufgrund der heterogenen Objekttypen empfiehlt sich eine flexible Wahl des Verfahrens: Vergleichswertverfahren bei marktgängigen Einfamilienhäusern mit ausreichender Vergleichbarkeit, Sachwertverfahren bei individuell geprägten Höfen/Nebenanlagen, Ertragswertverfahren bei vermieteten Mehrfamilienhäusern oder Mischnutzungen. Besonderheiten: kleinteilige Ortsteile und Streulagen erschweren direkte Vergleichbarkeit; Nutzungs- und Erschließungsmerkmale (Zufahrt, Leitungen, Abwasserlösung) sind wertrelevant. Für Rechtssicherheit sollten stets der geltende Bebauungsplan bzw. kommunale Satzungen sowie eventuelle Naturschutzbindungen einbezogen werden.

Praktische Checkliste vor Ort: 1) Erreichbarkeit der benannten RVF-Haltestellen (z. B. „Kurhaus/Badstr.“, „Dorfschmiede“ im Ortsverkehr Freiamt) und Takt im Alltag bewerten . 2) Lage zur Landschaft: Nähe zum Landschaftsschutzgebiet „Hinteres Bleichtal“ oder zu wertvollen Biotopen beachten (Einschränkungen für Baumfällungen/Anbauten möglich). 3) Winterdienst/Steigungen prüfen; 4) Geräuschquellen vor Ort (Landwirtschaft, Straße) zu verschiedenen Tageszeiten testen.