ImmobilienbewertungLeutesdorf 2025

Leutesdorf liegt im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz und gehört zur Verbandsgemeinde Bad Hönningen. Die Bebauung zieht sich schmal zwischen Rhein und den steilen Schieferhängen des Rheinischen Schiefergebirges; oberhalb beginnen sofort Rebhänge. Zum Gemeindegebiet zählen u. a. die Wohnplätze Kloster Johannesburg, Marienburg, Haus Haselberg und Windhausen sowie der südliche Teil der Rheininsel Hammersteiner Werth. Die postalische Zuordnung erfolgt über die Postleitzahl 56599. Mobilität vor Ort läuft stark über die Schiene: Am Haltepunkt „Leutesdorf (Rhein)“ hält die Rhein-Erft-Bahn RB 27 stündlich, unter anderem Richtung Neuwied und Koblenz Hbf sowie über Köln Hbf weiter nach Mönchengladbach.

Das Ortsbild trennt sich grob in zwei Zonen. Direkt am Wasser liegt das Unterdorf mit Rheinstraße, Zolltor (1638) und Zehnthof (Baujahr 1618); viele Häuser sind historische Winzerhöfe aus Fachwerk und Bruchstein und stehen dicht am Rhein. Genau dieser Streifen ist immer wieder Thema der kommunalen Hochwasser- und Starkregenvorsorge. Die Gemeinde arbeitet seit Juli 2025 mit dem Land Rheinland-Pfalz an Schutz- und Anpassungsmaßnahmen, und der Vorentwurf zum Bebauungsplan „Rheinvorland“ behandelt die Rheinfront als eigenes hochwassergefährdetes Planungsgebiet. Oberhalb der Bahnlinie schließen jüngere Wohnstraßen an, die typischer Einfamilienhaus- und kleinere Mehrfamilienhaus-Strukturen bieten und in der Regel höher über dem Rhein liegen. Käuferinnen und Mieterinnen sollten deshalb zwei Dinge prüfen: Denkmalschutzauflagen im historischen Kern und individuelle Hochwasser- bzw. Rückstausicherung, inklusive hochwassersicherer Heizöl- oder Technikräume.

Für die Wertermittlung in Leutesdorf funktionieren die üblichen Verfahren, aber nie blind. Vergleichs- oder Sachwertverfahren passen bei den nachkriegszeitlichen Häusern oberhalb der Bahnlinie relativ gut. Im Unterdorf an der Rheinfront dominiert dagegen denkmalgeprägte Substanz wie Zolltor und Zehnthof, oft direkt am Wasser und damit hochwasserrelevant; hier sind Substanzzustand, historische Bauteile und mögliche Auflagen wichtiger als reine Vergleichswerte. Vermietete Sondernutzungen – etwa Gästehäuser an der Rheinfront oder die 2015 eröffnete Jugendherberge Kloster Leutesdorf auf dem ehemaligen Klosterareal – rechtfertigen zusätzlich das Ertragswertverfahren der klassischen Immobilienbewertung. Richtung Osten steigt der Hang in die Weinberge und in das seit 1935 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Langenbergskopf“ mit Trockenhängen und Schieferhalden auf; diese geschützte Landschaft begrenzt Nachverdichtung am Hang.