ImmobilienbewertungMoerfelden Walldorf 2025

Mörfelden-Walldorf im Landkreis Groß-Gerau versteht sich als Doppelstadt. Sie besteht aus den beiden offiziell benannten Stadtteilen Mörfelden im Süden and Walldorf im Norden, die 1977 zu einer gemeinsamen Stadt zusammengeschlossen wurden. Zwischen beiden Zentren bleibt bis heute ein freigehaltener Korridor mit Schulstandorten statt durchgehender Bebauung, was den getrennten Charakter der Ortsteile spürbar erhält. Westlich reicht das Stadtgebiet in das Schutzgebiet „Mönchbruch von Mörfelden und Rüsselsheim“, das als Naturschutz-, FFH- und Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist und großflächig Wald- und Bruchlandschaften sichert. Östlich markiert der künstlich aufgeschüttete Oberwaldberg an der A5 einen der höchsten Punkte im Kreis Groß-Gerau und bildet einen klar sichtbaren Orientierungspunkt. Beide Stadtteile verfügen jeweils über einen eigenen Bahnhof: Bahnhof Mörfelden und Bahnhof Walldorf (Hess). Die S-Bahn-Linie S7 des RMV hält an beiden Stationen und bindet sie in das Rhein-Main-Netz ein.

Wer in Mörfelden-Walldorf kauft oder mietet, bewegt sich in sehr unterschiedlich gewachsenen Beständen. Mörfelden gilt historisch als Arbeiterstadt mit älteren Straßenzügen rund um das Alte Rathaus, Fachwerk und markanten Bauzeugen wie dem Wasserturm von 1929. Walldorf brachte in den frühen 1960er Jahren eine Eigenheimsiedlung nach Entwürfen des Architekten Richard Neutra hervor: 42 ein- oder zweigeschossige Einzel- und Doppelhäuser als typische Nachkriegs-Einfamilienhausbebauung. Zusätzlich prägen Gebäude der historischen Waldensergemeinde, darunter die Waldenserkirche von 1803–1805, das Ortsbild, was beim Umbau Denkmalschutz tangieren kann. Am westlichen Stadtrand grenzen Wohngebiete unmittelbar an das ausgewiesene Schutzgebiet „Mönchbruch von Mörfelden und Rüsselsheim“. Dort gelten mehrere Schutzkategorien (Naturschutz-, FFH-, Vogelschutz- sowie Landschaftsschutzgebiet „Mönchbruch und Wälder bei Mörfelden-Walldorf und Groß-Gerau“), was bauliche Nutzung einschränken kann. Für Käufer heißt das: immer Bebauungsplan, Bestandsschutz und energetischen Zustand prüfen, bevor man modernisiert.

Für die Wertermittlung in Mörfelden-Walldorf werden in der Praxis meist Vergleichs- und Sachwertverfahren für Einfamilien- und Doppelhäuser eingesetzt, während das Ertragswertverfahren bei Mehrfamilienhäusern und dichter bebauten Straßenzügen sinnvoll bleibt. Besonderheit hier: Mörfelden und Walldorf besitzen bis heute klar erkennbare, räumlich getrennte Ortskerne mit eigener Prägung und sogar eigenen Bahnhöfen. In Mörfelden finden sich historische Gebäude wie der Wasserturm von 1929, das Alte Rathaus sowie Fachwerkhäuser. Walldorf zeigt neben der Waldensertradition auch Siedlungsarchitektur der 1960er Jahre nach Richard Neutra. Weil der Westen an großflächige Schutzflächen wie den Mönchbruch grenzt, können Grundstücke mit Naturbezug stärker durch Naturschutzauflagen geprägt sein als durch klassische Nachverdichtung. Gutachter sollten daher immer den konkreten Stadtteil, den Haustyp und die bauliche Epoche benennen.