ImmobilienbewertungVellmar 2025

Vellmar liegt am nördlichen Rand des Kasseler Beckens direkt an der Bundesstraße B7/B83, der alten „Holländischen Straße“. Die Stadt besteht aus den Stadtteilen Obervellmar, Niedervellmar, Frommershausen und Vellmar-West. Diese Orte waren bis in die 1960er Jahre eigenständige Dörfer; Vellmar-West wird seit 1961 als neuer Stadtteil entwickelt. Seit dem 30. August 1975 besitzt Vellmar Stadtrechte und bezeichnet sich als „jüngste Stadt“ im Landkreis Kassel; 2025 wurde das 50-jährige Stadtjubiläum feierlich begangen. Vellmar versteht sich als reine Wohnstadt mit Einkaufs- und Ärztezentren und betont die sehr gute ÖPNV-Anbindung. Markanter Freiraum ist der Ahnepark mit Seen, Sportflächen und dem Kulturfestival „Sommer im Park“. Neue Haltepunkte der RegioTram sowie die Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 von Kassel nach Vellmar verbessern die Erreichbarkeit der Kasseler Innenstadt.

Kauf oder Miete in Vellmar heißt fast immer Wohnen in einem bestehenden Quartier – parallel laufen aber Bauleitplanverfahren, die Nachverdichtung und neue Quartiere steuern. Die Stadt Vellmar stellt diese Verfahren öffentlich online. Während der Offenlage können Bürgerinnen und Bürger die vollständigen Planunterlagen – Entwürfe der Bebauungspläne, städtebauliche Konzepte und geotechnische Hinweise – einsehen und beim Magistrat im Rathaus schriftlich Stellung nehmen. Diese Pläne legen fest, welche Nutzungen zulässig sind, wie hoch gebaut werden darf und wo Stellplätze vorgesehen sind. Wer ein Einfamilienhaus kauft, sollte prüfen, ob angrenzende Flächen bald bebaut werden könnten. Vermietende sollten klären, ob Aufstockungen, zusätzliche Stellplätze oder Nebengebäude planungsrechtlich zulässig sind oder ob der Bebauungsplan das begrenzt. Energetische Sanierung (Dach, Heizung, Dämmung) bleibt danach trotzdem Objekt-spezifisch.

Für die Wertermittlung in Vellmar reicht ein Pauschalansatz selten. Im Stadtteil Niedervellmar entsteht entlang der Warburger Straße das Quartier „Alte Ziegelei“. Der Bebauungsplan Nr. 76 beschreibt dort überwiegend Wohnnutzung; vorhandene und geplante Gebäude umfassen drei bis vier Vollgeschosse und sind als mehrgeschossiger Wohnungsbau strukturiert. Das Planwerk listet außerdem geotechnische Vorgaben, Hinweise zu möglichen Bodenauffüllungen und Altlasten sowie sogar den Verweis auf ein früheres Bombenabwurfgebiet. Das bedeutet: Beim Ankauf solcher Häuser oder ganzer Aufteilungsobjekte spielt das Ertragswertverfahren mit Risikoabschlag für Baugrund und Instandhaltungsreserven eine zentrale Rolle. Klassische Straßen mit Einfamilien- und Reihenhäusern in anderen Teilen Niedervellmar oder Obervellmar lassen sich dagegen oft besser über das Sachwertverfahren greifen, als Kombination aus Grundstückswert, technischer Substanz und Restnutzungsdauer.