ImmobilienbewertungKissing 2025

Kissing liegt im Landkreis Aichach-Friedberg im Regierungsbezirk Schwaben (Bayern), rund fünf Kilometer südlich der Stadtgrenze Augsburg. Zur Gemeinde gehören offiziell die Gemeindeteile Mergenthau (Dorf) und Ottomühl (Weiler). Die Verwaltung führt die Postleitzahl 86438 und eine Lage auf rund 523 Metern über Normalhöhennull im Lech- und Paartal. Das Siedlungsbild gliedert sich in den älteren Ortskern östlich der Paar und das vorstädtisch geprägte Neukissing westlich der Paar Richtung Lech mit Gewerbeflächen. Westlich des Ortsrands befindet sich der Bahnhof Kissing an der Bahnstrecke Augsburg–München. Zusätzlich verbindet die Buslinie 102 des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbunds (AVV) Kissing mit Mering und Augsburg-Hochzoll. Lech- und Paaraue mit Heide- und Auwaldbereichen wie der Kissinger Heide prägen das Umfeld südwestlich des Ortes.

Im Bestand treffen landwirtschaftlich geprägte Hofstellen und Einfamilienhäuser im Altort auf Nachkriegs- und Neubaugebiete in Neukissing. Käuferinnen und Käufer sollten unterscheiden, ob sie im traditionellen Kern mit eher kleinteiligen Parzellen oder in jüngeren Siedlungsbereichen nahe der Bundesstraße B2 und der Bahnlinie liegen, denn Verkehrslärm, energetischer Sanierungsbedarf und künftige Modernisierungsschritte können dort unterschiedlich ausfallen. Ein zweiter Pflichtblick gilt dem Umfeld sensibler Naturflächen: Die Regierung von Schwaben hat die „Kissinger Heide“ südwestlich der Gemeinde – zwischen Lech und der Strecke Augsburg–München – als Naturschutzgebiet festgesetzt; Ziel ist der Schutz artenreicher Lechheiden und Auwaldreste. Die Gemeinde steuert zusätzlich über Flächennutzungsplan und Bebauungspläne, in denen u. a. ökologisch bedeutsame Gewässer und Entwicklungsflächen ausgewiesen sowie rechtliche Rahmenbedingungen dokumentiert sind.

Für die Wertermittlung in Kissing kommen je nach Objektart alle drei klassischen Verfahren (Vergleichs-, Ertrags- und Sachwert) in Betracht. Wichtig ist die sehr unterschiedliche Prägung innerhalb des Gemeindegebiets: Der Altort („Altkissing“) unterhalb von Kirche und Burgstall bewahrt einen dörflichen Charakter mit älteren Hofstellen und kleinparzellierten Grundstücken. Westlich der Paar liegt das vorstädtisch geprägte Neukissing mit neueren Wohnquartieren, Gewerbe entlang der B2 sowie dem modernen Bahnhof. Auch die kleinen Gemeindeteile Mergenthau (Dorf) und Ottomühl (Weiler) zählen offiziell zu Kissing und können ländlicher geprägte Strukturen mit geringerer baulicher Verdichtung aufweisen. Diese Unterschiede beeinflussen Lageeinschätzung, Restnutzungsdauer und mögliche Ertragsprognosen direkt. Sachverständige sollten deshalb nie bloß einen pauschalen Gemeindewert übernehmen, sondern die Teilbereiche klar trennen und im Gutachten benennen.

Bei der Mikrolagenprüfung lohnt ein strukturierter Check vor Ort: • Natur und Freiraum: Südwestlich der Gemeinde liegt die „Kissinger Heide“. Die Regierung von Schwaben hat dieses Gebiet – eine Lechheide mit Auwaldresten zwischen dem Lech und der Bahnlinie Augsburg–München – als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ein direkter Zugang zu solchen geschützten Heide- und Auenflächen steigert den Freizeitwert und die landschaftliche Qualität, bringt aber Rücksichtspflichten bei Nutzung und Pflege. • Verkehr und Erreichbarkeit: Die Bahntrasse Augsburg–München verläuft unmittelbar am Ort; Bahnlärm und mögliche Infrastrukturmaßnahmen sollten bewertet werden, besonders bei Objekten nahe dem Bahnhof Kissing. • Umgebung: Prüfen, ob Nachbarflächen bereits als Wohnen, Gewerbe oder geschützter Freiraum festgelegt sind oder ob größere Entwicklungsflächen vorgesehen sind. Das minimiert spätere Überraschungen durch Nachverdichtung.