ImmobilienbewertungLollar 2025

Lollar liegt im mittelhessischen Lahntal; durch die Kernstadt fließt die Lumda, die kurz darauf in die Lahn mündet. Die Stadt besteht aus der Kernstadt Lollar sowie den Stadtteilen Odenhausen, Ruttershausen und Salzböden; hinzu kommen Hofgut und Schloss Friedelhausen. Zum Stadtteil Odenhausen gehört der Weiler Friedelhausen mit dem Schloss Friedelhausen, den viele vor Ort noch als eigenen Ort wahrnehmen. Odenhausen sitzt an der Mündung der Salzböde in die Lahn und markiert die Talenge Richtung Gießener Becken. Ruttershausen liegt direkt an der Lahn, Salzböden zieht sich aus einem Seitental mit erkennbarem historischem Ortskern. Verkehrlich ist Lollar über den Bahnhof Lollar an der Main-Weser-Bahn mit Regionalbahnen (RB41 „Mittelhessen-Express“) angebunden; innerorts bindet die Buslinie GI-51 die Ortsteile zusammen.

Die Bestände in Lollar reichen vom dichten Kern um den Bahnhof mit typischen Nachkriegsreihenhäusern bis zu stark historisch geprägten Gassen in Salzböden oder dem alten Ortskern von Odenhausen. Im Kern von Salzböden ist das Fachwerkbild bis heute deutlich sichtbar. Hanglagen (Salzböden) und enge Tallagen (Odenhausen) heißen: Statik, Feuchte und Dachaufbauten genau prüfen, gerade bei Ausbauten im oberen Geschoss. Ruttershausen liegt unmittelbar hinter einem Deich an der Lahn und wird im Hochwasserrisikomanagement des Landes Hessen als Brennpunkt geführt; dort empfiehlt das Land individuellen Objektschutz für Häuser entlang Odenhäuser Straße und Hintergasse sowie die fortgesetzte Ertüchtigung der Deichlinie. Wer in direkter Lahnnähe kaufen will, sollte Hochwasserschutz, Kellerabdichtung und Versicherung klären.

Für Einfamilien- und Reihenhäuser in der Kernstadt oder in Ruttershausen funktioniert das Vergleichswertverfahren oft gut, weil ähnliche Haustypen in enger Nachbarschaft stehen und sich die typische Siedlungsstruktur nach der Stadterhebung Anfang der 1970er Jahre wiederholt. In Salzböden und Odenhausen tauchen dagegen viele Einzelhäuser mit historischen Grundrissen und Fachwerk auf; hier liefert das Sachwertverfahren meist stabilere Ergebnisse, ergänzt um den Modernisierungszustand. Bei vermieteten Objekten rund um den Bahnhof Lollar – klassische Mehrfamilienhäuser an den Hauptachsen zum Bahnhof – spielt das Ertragswertverfahren eine Rolle, weil Pendelbarkeit per RB41 und Regionalbahn für Mietende ein echtes Argument ist. Der Bahnhof selbst gilt mit seinen historischen Gebäuden als Kulturdenkmal nach Hessischem Denkmalschutzgesetz; Modernisierung am Ensemble kann genehmigungspflichtig sein und sollte frühzeitig eingeplant werden.

Vor Ort entscheidet Mikrolage. Erstens: Uferlagen an der Lahn, speziell in Ruttershausen, wirken idyllisch, bedeuten aber Fokus auf Deichzustand, Kellerabdichtung und funktionierende Rückstauklappen – im Zweifel Unterlagen zum örtlichen Hochwasserschutz beim Land Hessen oder der Stadt anfordern. Zweitens: Nähe zum Bahnhof Lollar und zu den Regionalbus-Halten der Linie GI-51 sorgt für kurze Wege im Alltag und realistische Erreichbarkeit zu Fuß, im täglichen Pendel- und Schulweg; wer vermieten will, verkauft genau diesen Punkt später mit. Drittens: In Salzböden und im kleinen Weiler Friedelhausen mit Schloss Friedelhausen ist es sichtbar dörflicher, gleichzeitig können Außenbereichs- oder Denkmalschutzregeln enger sein. Also Bebauungsplan, Erhaltungssatzung und mögliche Auflagen besorgen, nicht erst nach dem Kauf.